Der Rhythmus in Krankenhäusern ist mir noch nicht ganz klar...
Aber die Nachtschwester war sich sicher, dass es eine gute Idee sei, am OP-Tag ab 4:45 das Licht anzulassen. Da ich nen Einzelzimmer habe (vielleicht wurden diese Woche nur Schnarcherinnen aufgenommen) störte es auch sonst keinen. Also...rein in die OP-Reizwäsche und abgewartet. Dann gab´s anderthalb Scheiß-Egal-Pillen und noch ne runde orangene...und den gleichen Warnhinweis vom Vortag.
Und schon wurde ich in den Flur geschoben. Deckenlicht, kein Deckenlicht, Deckenlicht, kein Deckenlicht...Türrahmen...bis zum Raum, in dem es gestern Abend noch die Mammographie gab. Und schon stellte die Schwester fest, dass es vielleicht nicht klug war, mich vor der nun folgenden "Untersuchung" die Pillen einschmeissen zu lassen. Eigentlich sollte ich stehen. Und dann wird während der medio-lateralen Aufnahme ne lange, dünne Nadel in den zu operierenden Bereich gestochen und anschließend wird mit der cranio-kaudalen Aufnahme dann überprüft, ob die Nadel richtig sitzt. Da ich ja recht gut weggeballert war, konnte ich auf die Frage "tut das weh?" während des Quetschvorganges nur grinsend mit "glaub nich" antworten. Ich wurde übrigens auf einen Stuhl gesetzt. Stehen war ja nich mehr. Dann hab ich, als die Stelle mit der Nadel markiert war, intuitiv runtergeschaut - auf die Nadel - und feststellen müssen, dass das Ende der Nadel nur wenige Millimeter von meinem Auge entfernt war. Das gab einen kurzen Aufschrei bei der durchführenden Dame...nicht bewegen!! Jaa...aber...da is ne Nadel in meiner Brust, da guck ich doch aus Reflex hin?! Nachdem sie festgestellt haben, dass alles richtig sitzt, wurde die Nadel aus Sicherheitsgründen dann gekürzt. Danke.
Weiter ging´s in den OP, da wurde ich nochma von einer Frau verarscht, die mir ne schwarze Maske ins Gesicht hielt ("tieeef einatmen, ist nur Luft...:") und *zack* war ich wieder auf´m Zimmer.
Aufwachen war diesmal deutlich entspannter, als beim letzten Mal, Schmerzmittel gab´s auch direkt.
Eine Kleinigkeit noch: man hat vesäumt, mich drauf hinzuweisen, einen BH ohne Bügel mitzubringen. Den muss ich von nun an etwa zwei Wochen Tag und Nacht tragen. Damit die Wunde gut heilt, die Brust ungefähr ihre Form behält und das Gewebe nicht ständig neu einreisst. Mein lieber Mann hat also eine Auswahl von BHs mitgebracht und dann bei einem zu entbehrenden Modell mit seinem Taschenmesser die Bügel rausgeschnitzt.
Was diesmal glücklicherweise nicht vergessen wurde: noch am Abend kam die Physiotherapeutin und hat mit mir ein paar leichte Übungen gemacht. Da ich immer noch Probleme mit meinem "Ödemarm" hab, war ich sehr dankbar darüber, dass diesmal jemand gucken kommt. Bewegung läuft. Und Schmerzen sind definitiv auszuhalten. Aber was soll nach fünf Monaten Chemo auch noch groß überraschend weh tun?!
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