An Bove´s sheng ri ist ein Ausflug in ein Naturschutz-Erholungs-Park geplant. Leider ist es immer noch sehr regnerisch, kühl und grau...
Unseren TripGestalter hatten wir am Vorabend schon grob ausfindig gemacht. Am Bahnhof hatte ich die Zeichen für bing yu gou gefunden und tatsächlich konnten wir auch Karten bekommen. 220 Yuan pro Person kostet der Ausflug in den 250 km entfernten Park. Hin- und Rückfahrt, Eintritt, Bootstouren und Adoption inklusive. Wir sind nämlich [für beide ein erstes Mal!] mit einer sonst rein chinesischen Gruppe verreist! Und da wurden wir auch schnell ins Herz geschlossen.
Chinesische Reisegruppenleiter verstehen sich übrigens gut in Bespaßen - und chinesische Reisegruppen verstehen sich noch besser im dran teilhaben! Zuallererst wird man eingeteilt - in durchnummerierte Gruppen. Wir hatten tatsächlich Glück und bekamen die Nummer 8. Acht [ba] bringt ja Glück!
Schon drehte sich der Typ da vorne um und fing mitm Rücken zu uns an zu singen! Sein ReisegruppenführerFahnenStab reichte er nach hinten - und jeder verstand es, den schnell wegzugeben! Denn als er aufhörte musste nun derjenige, der in Besitz des Stabes war, nach vorne. Um zu singen. Ich brauch nicht unbedingt zu erwähnen, dass die Straßenverhältnisse im nordöstlichsten Teil Chinas nicht unbedingt dazu geeignet sind, durch einen Reisebus zu laufen, oder mit dem Rücken zur Gefahr zu singen? In China ist das tatsächlich nicht erwähnenswert...Nach einigen gelungenen Gesangseinlagen und umherfliegenden Darbietenden war es fast unbeschadet überstanden. Aber unsere AdoptivTante [oderso] hat sich schnell noch gewünscht, dass auch Gruppe 8 mal singen muss! Bove hat das sehr souverän mit einem KumbaYa gelöst!! Da er nicht aufgrund einer Bodenwelle mit dem Kopf durch die Busdecke geschossen wurde, hatte er auch tatsächlich [dank der Gruppennummer] Glück.
Kurze Zeit später machte der Bus eine Vollbremsung und Unruhe sich breit...wir hatten etwas [oder jemanden?!] überfahren. Nun mussten alle aussteigen, aus zwei Gründen. Der eine Grund war die Ursachenforschung. Der andere rein biologisch und schon teilte sich unsere Reisegruppe ohne Worte [wahrscheinlich seit dem Kindergarten geprobt] die Männer gingen auf der rechten Straßenseite hintern Busch, die Frauen auf der anderen. Wobei mir immer noch unklar ist, warum man in einem Land mit 118 Männer auf 100 Frauen gerade die Frauen die Straßenseite wechseln lässt...oder ist das der Grund für die Verteilung?!
Der Grund des Stopps war gefunden: ein großer Vogel. Was kann man mit einem großen Vogel machen? Selbst wenn man es grad nicht weiß: sowas kann man immer mal gebrauchen, also ab damit in den Kofferraum!
Nach soviel Stress sind wir irgendwann auch endlich im Park angekommen. Ein wunderschöner und sehenswerter Park lag vor uns! Nur mit einem Boot kommt man tiefer hinein und von dort aus gibt es viele Wege, aber wir blieben bei der Gruppe. Im Nachhinein auch eine super Idee - klar hätte man noch Bergsteigen gehen können, aber das Wetter war wirklich nicht schön - und damit die Sicht auch schlecht. Von hier unten sahen die Berge sehr viel eindrucksvoller aus!
Nett waren auch die Bespaßungsideen, die man natürlich überall finden konnte. Bootfahren für Nichtschwimmer und andere Wasserspielchen und ein quer über den See gespannter Draht zum spannenden Seitengewechsel. Eigentlich wollt ich nicht, zuviele Verlustängste, aber mein Bruder wusste mich zu motivieren ["Typisch Mädchen - jeder Typ würde das machen!"] Zack waren wir also drüben. Kuhl war die Person am anderen Ende, die einem zu verstehen gegeben hat, die Beine hochzureißen. Superidee! Die Stahlplattform hätte die nämlich sonst abrasiert...! Da ich mit meinem Knie nicht den Schwung auffangen wollte, musste ich mich damit abfinden den Arm eines betrunkenen Parkmitarbeiters in die Magenkuhle zu bekommen. Viel besser.
Noch ein paar Seefahrereien und unter nem Wasserfall durchgelaufen - und schon ging´s zurück Richtung DaLian. Ich würde bei gutem Wetter tatsächlich nochmals in die Gegen fahren, vielleicht auch noch einen weiteren Abstecher in das direkte Grenzgebiet zu Nordkorea machen, da sollen sich manchmal lustige Schauspiele beobachten. Nordkoreaner, die mit nichts über die Grenze schleichen und Säcken voll wieder zurückschleichen - zum Beispiel. Aber das würd ich lieber selber sehen!
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sirdoom (Donnerstag, 30 Juni 2011 03:31)
An der Grenze zu Nordkorea würde ich als Westler aber ganz genau aufpassen auf welcher Seite der Grenze ich mich wirklich befinde. Die letzten die da nicht aufgepasst haben, wurden als CIA-Agenten gestempelt. Was sie allerdings in dem Fall wohl sogar waren ;)